Am Samstag, den 12.05. ist wieder Gratis-Comic-Tag. Es ist eine gute Tradition in diesem Blog, einige der an diesem Tag verteilten Gratis-Comics vorab vorzustellen. In der dritten Folge geht es hart zur Sache.

Peru/ Leoni
Zombies
(Splitter)

Angesichts der rollenden Welle von Zombie-Comics lässt sich absehen, dass die wandelnden Toten die Vampire von morgen sein werden: ein ausgelutschtes Sujet.

Aber noch geht es. Grade die Albenserie von Peru und Leonie hat etwas, das den meisten Zombieerzählungen aktuell fehlt: Witz und Selbstironie an der Grenze zur Dekonstruktion. Da ist also dieser ehemalige Hauptdarsteller in Zombiefilmen (u.a. „The Walking Dead II“), der mitten in eine Zombiecalypse stolpert.

Und während er in den Filmen die Monster abknallt, weiss er im realen Leben grade mal, wie man ein Handy bedient. Dass das schiefgeht und wie das schiefgeht, ist recht unterhaltsam, wenn auch mitunter ein wenig vorhersehbar. (Stefan Pannor)

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Georges Bess
Der Vampir von Benares
(Ehapa Comic Collection)

Die Idee, einen typischen Vampirmythos mit Indien als Schauort zu verknüpfen, ist eigentlich reizvoll und bietet genug Stoff für Bilder und Geschichten in einem Comic.

Aber wenn man das tut, sollte man sich schon etwas in Indien auskennen. Georges Bess hat leider nicht mehr als die Touristenperspektive auf das Land. Viele seiner Bilder wirken wie von Bildbänden inspiriert. Seine Darstellung der indischen Lebensweise ist drastisch fehlerbehaftet.

Endgültig peinlich wird es, wenn Figuren mit Namen wie „Balak Baneer“ und „Vindaloo“ auftauchen. Von der Speisekarte eines indischen Restaurants abschreiben kann jeder! Unfreiwillig komischer Trash. (Stefan Pannor)

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Chauvel/ Le Saec
Cosa Nostra
(Schreiber & Leser)

„Zum ersten Mal eine ausführliche, aufwändig recherchierte Geschichte der amerikanischen Mafia als Bildroman“ verspricht der Klappentext. Das mag stimmen, spiegelt aber mindestens das Problem der für dieses Heft ausgewählten Episode wieder: zu viel Recherche.

Denn Chauvel, der Autor, überflutet den Leser in dieser Episode, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderst spielt, mit Namen, Zahlen, Figuren und Nebenplots. Dabei muss er so viel erklären, dass auf manchen Seiten die Bilder unter der Textmenge fast verschwinden. Die Haupthandlung erschlägt er damit sowieso.

Denkbar, dass andere Kapitel dieser Serie leichter zu lesen sind. Dieses hier ist trotz schönem Ansatz und atmosphärischer Zeichnungen leider das Gegenteil von einsteigerfreundlich. (Stefan Pannor)

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Und wo gibt es diese Hefte? Hier.

Die Artikel zum Gratis-Comic-Tag 2012:

  • Alben
  • Funnies
  • Action
  • Indies
  • Helden und Verlierer
  • Die Artikel zum Gratis-Comic-Tag 2012:

  • Alben
  • Funnies
  • Action
  • Indies
  • Helden und Verlierer
  • Anthologien
  • Die Artikel zum Gratis-Comic-Tag 2010:

  • Götter, Spötter, kleine Mädchen
  • Unter Indies
  • 5 Responses to “Gratis-Comic-Tag 2012 (3): Action”

    1. Oliver L. says:

      Dann hast Du ja noch ein paar Tage für den Rest … 😉 Wieviele kommen noch?

    2. Stefan says:

      Das entscheide ich ziemlich spontan und nach Zeit- und Lustvolumen (was übrigens ein geiles Wort ist). 😉

    3. Oliver L. says:

      Lustvolumen? Ist bestimmt mit „pleasure threshold“ verwandt. 😉

    4. Stefan Pannor » Blog Archive » Gratis Comic Tag 2014 (04) says:

      […] Action […]

    5. Stefan Pannor » Blog Archive » Man bleibt unter sich. – Ein (Vorab-)Fazit zum Gratis Comic Tag 2014 says:

      […] Action […]