Archive for the 'Sonstiges' Category

… und schnell noch das andere Heft, das ich zum Gratis-Comic-Tag übersetzt und redaktionell betreut habe: Cover, Vorwort und drei Seiten für einen raschen Eindruck.

Auch dieses Heft wird es Samstag in allen deutschsprachigen Comicshops gratis geben. 😉

Irgendwo in Amerika.
100 Jahre nachdem die Welt verdorrte…

Gewaltige Wüsten erstrecken sich über den amerikanischen Kontinent. Eine rätselhafte Katastrophe hat einen Großteil der Menschen getötet und das, was wir als Zivilisation kennen, beinahe ausgerottet. Jetzt, drei Generationen später, leben die Menschen in den Ruinen dessen, was einmal war, oder in neugegründeten Städten und Dörfern. Religiöse Kulte haben sich breitgemacht. Gefährliche Mutanten hausen in den Wüsten.

Das ist der Ausgangspunkt von WASTELAND, der großen Endzeitsaga von Antony Johnston und Christopher Mitten. Anhand des umherirrenden „Ruinenflitzers“ Michael erzählt die Serie vom Leben in dieser neuen Welt. Michael, der seinen Unterhalt damit verdient, Menschen durch die Wüste zu führen, sucht die Ursache der gewaltigen Katastrophe – sie soll an einen mysteriösen Ort namens A-REE-YASS-I zu finden sein. Auf seiner Suche wird er neue Verbündete treffen, aber auch alte Feinde.

So wie den Sultan Ameer, einen der Händler in dieser neuen Welt. Mit ihren gewaltigen Karawanen ziehen diese Händler zwischen den weit auseinander liegenden Orten umher und bieten so neben den Ruinenflitzern die einzige Form der Kommunikation auf dem Kontinent.

„Heimkehr“ schildert die Ursache der Feindschaft zwischen Michael und Sultan Ameer. Der Comic spielt vor den Ereignissen in der eigentlichen Serie, kann also ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Wir begrüßen alle neuen WASTELAND-Leser mit diesem Heft in der gefährlichen Welt der weiten Wüsten, aber ebenso natürlich alle treuen Leser der bisher erschienenen Bände, denen wir hier ein exklusives Bonbon präsentieren.

Und jetzt viel Spaß am Ende der Welt!
Stefan Pannor/ Redaktion Modern Tales

Mehr zu ‚Wasteland‘.

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Wie schon im vergangenen Jahr auch heuer ein kurzer Überblick über diverse Titel, die zum Gratis-Comic-Tag erscheinen. Der Gratis-Comic-Tag ist in diesem Jahr am 14. Mai, und in allen teilnehmenden Fachgeschäften werden extra zu diesem Anlass produzierte Comichefte gratis verteilt.

Heute: Die Schlümpfe, Peanuts, Die Müllers, Boule & Bill, KIDS by Mike, Die Muppet Show.

Studio Peyo
Die Schlümpfe – Das Geheimnis der Zauberflöte
(Splitter/ Toonfish, 32 Seiten)

Dass die Schlümpfe wieder da sind, ist sicher die schönste Nachricht des aktuellen Comicfrühlings. Viel zu lange gab es kein oder nur sehr vereinzelt neues Material mit den knuffigen blauen Gnomen, die – zu Recht! – zu den Klassikern der europäischen Comics gehören.

Im Zuge der Schlumpf-Renaissance beim Splitter -Verlag erscheint nun auch diese Vorgeschichte, die in keinem der Alben enthalten ist und deren Handlung noch vor den allerfrühesten Schlumpf-Episoden spielt, auch wenn sie erst lange danach entstanden ist. Inhaltlich kann sie nicht mit den klassischen Schlumpfereien mithalten, und der Versuch eines Prologs zum Schlumpf-Gesamtwerk ein halbes Jahrhundert nach dessen Kreation ist naturgemäß etwas arg bemüht. Schlecht ist sie deshalb aber noch lange nicht, und natürlich bleibt die Freude über neues „Schlumpf“-Material.

Mehr zu den Schlümpfen:

  • Es merkelt im Schlumpfdorf
  • Als die Schlümpfe lila wurden
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    Am nächsten Samstag, nämlich zum Gratis-Comi-Tag 2011, erscheint dieses nette kleine Heft, das von mir übersetzt und redaktionell bearbeitet wurde. Aus diesem Anlass hier schon mal die ersten drei Seiten und das Vorwort.

    Ahoi!

    Scrimshaw mein Name! Ihr kennt mich nicht? Ihr werdet mich gleich kennenlernen! Denn ich war dabei, als die junge Polly Malloy aufs Meer hinaus fuhr! Sie und meine Jungs und ich, wir waren Piraten. Und wir jagten einen Schatz, den ihre Mutter auf einer einsamen Insel versteckt haben soll. Denn Pollys Mutter, das war auch eine Piratin, eine verdammt gute sogar!

    Unterwegs ist uns viel passiert: wir mussten uns mit Kollegen von uns anlegen, mit einem schmächtigen Burschen, der sich „Piratenprinz“ nannte, und mit dem Arm des Gesetzes – denn brave Bürger mögen bekanntlich keine Piraten!

    Dabei sah es am Anfang gar nicht nach einem so tollen Abenteuer aus! Die kleine Polly war eine kreuzbrave Schülerin, ehe wir sie aus ihrem Internat rausholten. Bei Nacht und Nebel natürlich, wie sich das für echte Piraten gehört! Aber sie hat schnell gelernt, und jetzt… o Mann, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für’n Heidenrespekt ich heute vor der Kleinen habe!

    Drei Bücher mit Pollys Abenteuern gibt’s, und in denen wird die ganze Geschichte erzählt, wie wir raussegelten und die Meere unsicher machten. Und auch, wie das mit dem Schatz dann ausging! Außerdem gibt’s noch was ganz besonderes in den Büchern. Im Anhang erzählt euch Professor Swoon – ein echter Professor, verdammich! – die ganze Vorgeschichte von meiner Bande und mir, und wie wir damals Pollys Mutter getroffen haben. Das ist noch so ein wildes Ding! Aber das findet ihr nur in den Büchern!

    Aufgezeichnet wurden unsere Geschichten von dem amerikanischen Comickünstler Ted Naifeh. Der hat auch die Abenteuer von ’nem ganz anderen tollen Mädchen gezeichnet: Courtney Crumrin, einer kleinen Hexe, die mit ihrem Onkel und ihren Eltern in ’ner Villa am Rand von so ’nem Gruseldorf lebt. Der will ich nicht im Dunkeln begegnen, sag ich euch, aber ihre Abenteuer sind große Klasse!

    Mehr zu den Büchern mit Polly und mir und zu denen mit Courtney erfahrt ihr weiter hinten in dem Heft hier! Aber jetzt schnappt’s euch erstmal und schmökert drin rum und werdet auch zu Piraten wie Polly – oder wie ich!

    Herzlich,
    Euer Scrimshaw, Pirat



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    Impressionen von der eidalon-Verlagsschau in Berlin, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von der Hugo-Heimann-Bibliothek. Heisst, bei nahezu allen im Blickfeld befindlichen Büchern habe ich Übersetzug oder Lektorat gemacht, bei einigen wenigen sogar beides.

    Die Schau ist noch bis zum 17.06. zu sehen in der Hugo-Heimann-Bibliothek in Berlin Mitte (Swinemünder Str. 80, 13355 Berlin) und kostet natürlich keinen Eintritt, weil’s ja eine Bibliothek ist.

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    Für alle Berliner: seit dem 28.04 bis zum 17.06. präsentiert die Hugo-Heimann-Bibliothek in Berlin Mitte (Swinemünder Str. 80, 13355 Berlin) in Zusammenarbeit mit dem eidalon-Verlag die Ausstellung „Modern Tales – Graphic Novels für alle“.

    Gezeigt wird ein repräsentativer Querschnitt aus dem eidalon-Verlagsprogramm, mit besonderem Schwerpunkt auf den Publikationen unter dem Label Modern Tales (Courtney Crumrin, Wasteland) und Comikat (Polly & die Piraten, Amelia ist die Größte!). Oder kurz, ganz viele Bücher, bei deren Produktion ich die Pfoten drin hatte.

    Hugo-Jugendmedienetage/ Hugo-Heimann-Bibliothek
    Swinemünder Str. 80
    13355 Berlin

    Öffnungszeiten:
    Mo, Fr: 13.00-19.30 Uhr
    Di, Mi, Do: 12.00-18.00 Uhr

    Der Eintritt ist frei.

    Die Website der Bibliothek.

    … oder: das sagen die anderen.

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    Bereits vor knapp drei Wochen hat eine Kollegin der Deutschen Welle ein Interview u.a. mit mir geführt:

    Die Vielfalt des Comics und seine Trends zu zeigen, wäre aber die Aufgabe einer innovativen Literaturmesse, sagt der Journalist und Comic-Experte Stefan Pannor. Er empfindet den Bereich der Comics auf der Leipziger Buchmesse als abgekapselt: „Man ist da in einer eigenen kleinen Blase aus Comics. Ich würde mir wünschen, auf der Leipziger Buchmesse zu sagen, wir sind Comic und als Comic gehören wir zur Literatur und weil wir das tun, sind wir nicht mehr unser eigenes kleines Ghetto, sondern sind genau dort, wo alle anderen sind.“

    Der Beitrag ist rechtzeitig vor der Leipziger Buchmesse erschienen und läßt sich hier nachlesen.

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    Das Online-Magazin Publishing Perspectives hat einen lesenswerten Artikel über E-Books in englischer Sprache verfasst. U.a. hat die Autorin die Veranstaltung „Digitale Comics – Neue Optionen für den deutschen Comic-Markt“ besucht, in der ich auf dem Podium saß:

    Both speakers urged publishers not to forget that we are making books and that digital publishing doesn’t have to be all about bells and whistles and “Schnickschnack” or 50,000 EUR animations. “Let a comic simply be a comic,” said Pannor in closing.

    Der vollständige Artikel hier.

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    Und dann war da noch Schwarwel, der mich als Special Guest seiner Radiosendung Kunst & Schund spontanverdonnerte.

    “Goodbye Buchmesse” Radio Blau Doppelsendung Kulturnotizen mit KuNo + “Kunst & Schund” mit Schwarwel live von der Leipziger Buchmesse 20.03.2011, 16 – 19 Uhr am Stand der Illustratoren Organisation e. V.

    Live-Gäste “Kunst & Schund”: Marcus Frey (GF Illustratoren Organisation e. V.), Juliane Wenzl (Vorstand Illustratoren Organisation e. V.), Susanne Zaza Gläser (Illustratoren Organisation e. V.), Stefan Pannor (Redakteur, SPON), Thowi, Sebastian Röpke (Comic Combo Leipzig), Anja Wilde … viel Musik, Kehraus u. v. m.

    Die ganze Sendung zum Runterlad hier. (Auch wenn ich kein Redakteur bin.)

    Hier noch eine optale Impression davon:

    Aus irgendeinem Grund wachsen Cartoonverlage ebenso schnell nach, wie andere eingehen. Möglicherweise, weil das Geschäft mit dem schnell zu fabrizierenden Bildwitz lockt, möglicherweise, weil Cartoonbücher immer noch beliebte Geschenke sind und nicht unter dem verbreiteten Stigma des Comic leiden, nur für einfältige Leser zu sein.

    Mama, was ist eine PenisnaseWeildarum (das schreibt sich wirklich so) ist eine der neueren Gründungen, ein Berliner Verlag mit aktuell drei Buchveröffentlichungen und einem Postkartenset. Die Bücher zeigen etwas vom Glanz und viel von der Grenze des Cartoongenres.

    „Mama, was ist eine Penisnase“ von Markus Magenbitter (hoffentlich ein Pseudonym) ist so eine Grenze. Die Cartoons wirken schnell heruntergeratscht, aber das ist nicht ihr Problem – häufig liegt in der Geschwindigkeit auch Eleganz. Allerdings fehlt es Magenbitter noch am Gespür für Timing. Klingt seltsam, ist aber so: obwohl nur auf ein Bild beschränkt, gehen viele Witze länger, als für die Pointe nötig gewesen wäre.
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    Fast schon traditionell hat der frankobelgische Comic ein Problem mit Frauendarstellungen. Drei (relativ neue) Comicveröffentlichungen verdeutlichen das Problem – und zeigen drei Ansätze, mit ihm umzugehen.

    Lieblings SündenWo weibliche Figuren im frankobelgischen Mainstream-Comic nicht nur zur Staffage dienen, da werden in der Regel ihre körperlichen Reize überbetont. (Während gleichzeitig die Darstellung von männlichen Figuren vom Überhelden bis zur Witzfigur variiert.) Erst seit den ehemals jungen Wild von L’Association, seit vor allem Marjanne Satrapi („Persepolis“), aber auch Trondheim und Sfar gibt es zumindest eine erkennbare Gegenbewegung zum alltäglichen Sexismus im frankobelgischen Comic.

    Infolgedessen sollte skeptisch machen, wenn das Comiclabel Toonfish eine Reihe frankobelgischer Cartoon-Bücher zum Thema Sex veröffentlicht. Toonfish gehört zum Splitter-Verlag, der sich in den letzten Jahren vor allem um die Pflege des frankobelgischen Mainstream-Comics verdient gemacht hat – mit dem Nachteil, dass eben auch der Sexismus dieser Szene überdeutlich erkennbar wurde. Leider war, zumindest in den ersten Bänden des Verlages, die Skepsis auch berechtigt.
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    Wie reden die Royals? Der von BILD am 26.01. 2011 veröffentlichte Auszug aus dem Comic „Kate and William: A Very Publik Lovestory“ über die Liebesgeschichte von Prinz William und Kate Middleton hat in der von der Zeitung veröffentlichten Übersetzung nur noch wenig mit dem Original zu tun. Ein Textvergleich.

    Kate William Comic BILDDass Comics übersetzen so schwer nicht sein könne, ist ein weit verbreitetes Gerücht. Tatsächlich ist es oft schwerer als jede Belletristik-Übersetzung: der Platz in der Sprechblase ist begrenzt und insbesondere Deutsch häufig eine furchtbar sperrige Sprache.

    Aber so schwer, dass man einfach alle Texte neu erfinden muss, ist es nun auch wieder nicht. Ich kann das wissen.

    BILD war sich da eventuell nicht so sicher. Am 26.01. veröffentlichte die Zeitung eine halbe Seite über den „ersten Comic von William und Kate“. Das Buch, „Kate and William: A Very Public Love Story“, erzählt die Lebens- und Liebesgeschichte von Prinz William und Kate Middleton als Graphic Novel. Termin für die englischsprachige Veröffentlichung ist der 2. April.

    Der Text in BILD war äußerst großzügig mit Auszügen aus dem Comic illustriert. Und wie reden sie nun, diese Royals? Wohl so:

    – Los, Willi! Jetzt aber mal auf Ex!
    – Uff! Ist doch ’n Klacks!

    Oder:

    Mein Heeellld!…

    Kate Middleton offenbar mit Sprachstörung. (Und wie spricht man drei Punkte nach einem Ausrufezeichen aus?) Ob William darum an seinem Vorhaben zweifelt?

    Bitte, Mami, gib mir jetzt Mut. Es ist dein Ring.

    Kann das sein? Reden die Royals wie einstmals bei Hape Kerkeling? Zum Glück machen diverse Leseproben des englischen Originals die Runde, so dass sich zumindest ein paar der von BILD verwendeten Panels vergleichen lassen. Hier sind sie:
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    Und das kann hier ruhig noch gesondert vermeldet werden – Radio Blau hat die ganze Woche Werbung für den Leipziger Comicgarten gemacht, und zwar mit folgendem Jingle:

    Comicgartenjingle.mp3

    So kommt man ins Radio.