(c) 2017 Les Editions Albert RenéInzwischen hat sich ein guter Rythmus eingeschlichen: alle zwei Jahre erscheint ein neuer „Asterix“. Das ist gar nicht mal so verkehrt, relativ zu den langen Durstsstrecken zwischen den Alben davor:  gerade einmal acht Stück waren es zwischen 1975 und 2013. Was auch wieder seine Vorteile hatte, dnen das Trauerspiel um Uderzo als alleinigen Autor der Abenteuer war schwer zu ertragen.

 

Für mich ergibt sich daraus ein weiterer Rythmus: regelmäßig mal was zu „Asterix“ in Mikrofone sprechen zu dürfen. So geschehen vor vier Jahren für Deutschlandfunk, WDR und MDR, so geschehen 2017 für Radio Bremen.

 

Wer sich das Anhören der Aufnahme – unten verlinkt – sparen will, dem kann ichs kurz sagen: ich war not amused. Nun ist Amüsement das Hauptziel jedes „Asterix“-Bandes, egal wie viel man dann noch über Intelligenz, Hintersinn und Doppelbödigkeit reden kann. (Und das kann man.) Lustig solls sein, gern auch manchmal etwas grob – das Draufhauen auf die Römer ist das Pendant zur Tortenschlacht der Stummfilme.

 

Lustig isses nicht. Keine Wortspiele, kein Slapstick. Stattdessen eine vorhersehbare Handlung, ein Wagenrennen, das an die „wacky races“-Filme der Fünfziger- und Sechzigerjahre mit ihren bekloppten Teilnehmern in irren Karren erinnert, aber nicht halb deren Charme und Esprit hat.

 

Es geht das Gerücht, das shcon einmal, rund um den katastrophalen Band „Gallien in Gefahr“ „Asterix“ zum reinen Kindercomic umgemodelt werden sollte, was damals irgendwie verhindert wurde. Demografisch wäre das Selbstmord: in einer alternden gesellschaft ist das all-ages-Appeal der Comics überlebenswichtig. Während Kindercomics links und rechts am Kiosk sterben, erreichen Comics, die breite Zielgruppen ansprechen, stabile Verkaufszahlen. Und dennoch liest sich „Asterix in Gallien“, als ob es ein Kindercomic sein soll – einer von der Sorte, der seine Zielgruppe nicht ernst nimmt, sondern meint, sie mit billigen Gags abfüttern zu können.

 

Das ist schade, und darum auch der Mehr-oder-weniger-Verriß für Radio Bremen. Wers länger will: voraussichtlich in der nächsten Ausgabe der COMIX kommt ein ausführlicher Kommentar zum Album.

 

Wers kürzer will, kann sich hier das Audio anhören, das mir von Radio Bremen zur Verfügung gestellt wurde.

 

Wer teilen will, bitte unbedingt diesen Blogeintrag teilen, nicht den Link aufs Audio. Das wäre nett. Danke.

Asterix in Italien – Im Gespräch mit Stefan Pannor (Radio Bremen, 19.10. 2017)

BONUS: Noch was Schönes zu „Asterix“.

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