Being ganz vorne.

Natürlich war abzusehen, dass sich diverse Medien auf meine in der letzten Mai-Woche in der Welt publizierte Story über die Einstellung der Disney-Comics in den USA stürzen würden:

Amerika verstößt seine Ente

Kurz vor Donald Ducks 75. Geburtstag werden in den Vereinigten Staaten die klassischen Disney-Comics eingestellt. Sie passt nicht mehr in die Zeit

(Bitte lesen Sie hier weiter.)

Und so fand sich diese Geschichte nicht nur gestern auf arte und in den RTL-Spätnachrichten (und was weiss ich noch wo im TV), sondern bereits vor einigen Tagen in der österreichischen Presse. (Dort hatte der Kollege mich sogar wegen Recherchehilfe angeklingelt.)

Kollege Schlüter von der Frankfurter Rundschau hat die Nachricht sogar als Aufhänger seines Jubiläums-Artikels verwendet. Die Aussage „Die Veröffentlichung einer Gesamtausgabe des legendären Enten-Zeichners Don Rosa wird ebenso wie die Heftreihe ‚Donald Duck Adventures‘ eingestellt“ im Text ist freilich etwas fragwürdig – von der angekündigten Don Rosa Library ist in den Staaten nicht einmal der erste Band erschienen, ehe die Reihe eingestampft wurde. Eine Liste aller gecancelten Disney-Comics in den USA findet sich hier.

Auch in der Welt  wurde die Geschichte natürlich erneut aufgegriffen – und sogar ein Stück weit fortrecherchiert. Ulli Kulke schreibt in seinem an sich sehr schönen Text: „Die Szene spekuliert indes, dass der Verlag des Comic-Autors Mark Waid die Rechte an Donald und den anderen Enten erhält.“ Das ist so weit richtig, nur ist Wark Waid lediglich Editor-in-Chief (also Chefredakteur) von Boom Studios, dem Verlag, von dem hier die Rede ist.

Ganz eigene Blüten treibt die Geschichte schließlich in der Welt am Sonntag, wo es heisst:

Es waren die amerikanischen Zeichner Al Taliaferro und Carl Barks, die 1934 als Geburtshelfer für Donald fungierten. Aus der eindimensionalen Trickfilmfigur wurde im Lauf der Zeit ein vielschichtiger Comiccharakter. Und auch wenn aus den USA momentan keine guten Nachrichten kommen – Disney will die Heftfigur offenbar sterben lassen – wäre es kaum im Sinne Donalds, zum 75. nicht eine Party zu schmeißen.

Und das ist dann doch etwas übertrieben formuliert.

Aber es ist dennoch immer wieder interessant zu sehen, wohin es die eigenen Kinder treibt.

One Response to “Dreh dich nicht rum, der Donald geht um”

  1. Stefan Pannor » Blog Archive » Disney-Comics in den USA: The End is the Beginning is the …? says:

    […] Ende Mai vermeldete ich in der WELT, dass in den USA (wieder einmal) die Disney-Comics eingestellt würden. Die Geschichte machte naturgemäss ihre Runde. […]