Auch in Frankreich mahlen die Mühlen der Medien offenbar langsam – oder wie soll ich folgende News verstehen, die AFP zur Stunde verbreitet?

Die Abenteuer der gallischen Freunde Asterix und Obelix sollen auch weitergehen, wenn der französische Zeichner Albert Uderzo einmal nicht mehr ist. Uderzo teilte bei einer Verlagsveranstaltung mit, dass er einen Nachfolger für sich gefunden habe – wer dies ist, wollte der 84-Jährige nicht verraten.

Der Kollege beruft sich im folgenden auf Aussagen des Figaro, offenbar ohne zu merken, dass dieser seinem eigenen Einstieg komplett widerspricht:

Sein Nachfolger sei ein Zeichner, der die Arbeit an Asterix „seit langem“ verfolge, sagte Uderzo im französischen Radiosender RTL. Die Tageszeitung „Le Figaro“ berichtet, es handele sich um den französischen Comiczeichner Jean-Yves Ferri, der seit Jahren an Uderzos Studio beteiligt sei.

Hätten die Kollegen von AFP oder gar dem Figaro mal SPIEGEL Online gelesen – vor zwei Monaten:

Der Autor Jean-Ives Ferri und der Zeichner Frédérik Mébarki treten das Erbe Uderzos an.

Diese Nachricht selbst wiederum basiert auf einer ganzseitigen Meldung des Magazins Casemate, die noch zwei Tage älter ist.

Und Jean-Yves Ferri ist Autor, kein Zeichner. Aber diesen Unterschied den deutschen Medien beizubringen, habe ich schon lange aufgegeben. Die Franzosen müssten es aber wissen.

One Response to “Asterix und die ganz alten News”

  1. Links der Woche: Mit Asterix, 24-Stunden-Comics und dem Kindle Fire – comicgate.de says:

    […] Magazin Casemate und in Deutschland von Spiegel Online verbreitet. Dessen Autor Stefan Pannor weist auf seinem Blog auf diesen Umstand […]