Für das Gratis-Magazin Wieselflink habe ich einen kurzen Artikel über Perry Rhodan Action verfasst, den Ableger der Perry Rhodan-Heftroman-Serie.

Das Wieselflink wird ab morgen auf der Leipziger Buchmesse sowie bundesweit in Comicshops erhältlich sein. Da das Heft keine Online-Ausgabe hat, hier der vollständige Artikel in der Fassung meines Original-Manuskriptes.

‚Perry Rhodan Action‘: Zurück in die Zukunft von früher
Der Ableger der größten Science-Fiction-Serie der Welt dreht die Uhr zurück

Trägt eine Serie den Begriff ‚Action‘ im Titel, dann muss es da auch knallen. „Mutantensterben“ heisst darum das „Perry Rhodan Action“-Heft Nummer 25. Martialisch wie der Titel auch die Unterzeile: „Der Tod in Terrania – ein Phantom geht um“. Auch im Weiteren geht es nicht zimperlich zu: eine Spuk genannte seltsame Wesenheit sorgt für Chaos und viele Tote auf der zukünftigen Erde.

Wie man an der Nummerierung erkennt, ist „Perry Rhodan Action“ eine junge Serie. Die vierzehntäglichen Heftromane erscheinen seit April 2007. Das erwähnte „Mutantensterben“ ist der Beginn eines neuen Handlungsabschnittes – der auf zwölf Hefte geplante „Wega-Zyklus“, in dem die Morde auf der Erde den unsterblichen Helden Perry Rhodan auf die Spuren eines kosmisches Rätsels führen sollen.

Dabei gibt es den Helden schon viel länger als diese Serie. 1961 startete „Perry Rhodan“ als wöchentliche Serie, und inzwischen ist es die umfangreichste und langlebigste Science-Fiction-Reihe der Welt. Annähernd 2.500 Ausgaben der von einem deutschsprachigen Autorenteam verfassten Romanhefte sind seither erschienen, außerdem gibt es gut 1.500 Nebenprodukte, Spin-Offs, Handlungsergänzungen. Nicht nur als Heft, sondern auch als Hardcover, Hörbuch, E-Book, Comic und PC-Game. Alles zusammen erzählt die abenteuerliche Chronik einer fiktivem Zukunft. Nirgends sonst gibt es einen so umfangreichen literarischen Kosmos: inzwischen schildert die Serie fast dreitausend Jahre Zukunftsgeschichtsschreibung

Die beeindruckende Masse an geschilderten Abenteuern, Fakten und Figuren, auf die innerhalb der Serienhandlung immer wieder Bezug genommen wird, ist allerdings auch das Problem. Insbesondere neue Leser kann der Wust an zukünftiger Vergangenheit schnell abschrecken.

Der Ableger „Perry Rhodan Action“ ist hier ein möglicher Mittelweg. Zum einen ist die Serie ein Rückgriff in Zeiten, die manche für besser halten, die aber vor allem aus „Rhodan“Sicht einfacher waren. Das Spin-Off spielt in einer der sehr frühen Phasen der Serienchronologie. Es sind die Jahre um 2170, eine der sogenannten „Handlungslücken“: Zeiträume, die innerhalb der Hauptserie nicht detailiert geschildert wurden.

Derart entschlackt von einem Großteil des Datenwustes, der sich in über vierzig Jahren angestaut hat, bietet diese Zukunft von damals – erstmals wurde der genannte Zeitraum 1964 in der Serie geschildert – neue Möglichkeiten für Abenteuer mit dem unsterblichen Terraner.

Zum anderen können die Spin-Off-Hefte sanft an die komplexeren Themen der Hauptserie heranführen. Im „Wega-Zyklus“ etwa wird die kosmische Wesenheit ES eine Rolle spielen, deren Rätsel und Taten Perry Rhodan und seine Menschen bereits nahezu die ganze Handlung der Hauptserie hindurch beschäftigen.

Der Titel der Serie sollte nicht irreführen. Auch wenn das reine Abenteuer im Vordergrund steht, geht es nicht nur darum, die Hauptfigur von einer Gefahr zur nächsten zu hetzen. Robert Feldhoff, Chefautor von „Perry Rhodan“ und Autor des ersten Bandes „Perry Rhodan Action“, beruhigt dahingehend: „Wer Angst hat, die Serie könnte aus wildem Herumgespringe und sinnlosen Feuergefechten bestehen, der mag beruhigt sein: Nee – so sieht’s nicht aus! Wir machen keinen Trash“.

„Action“ steht in diesem Fall eher für eine einfachere, stringentere Form der Handlungsführung. Während sich die Zyklen der „Perry Rhodan“-Serie oft über hundert und mehr Hefte erstrecken und mitunter jahrelange Handlungsbögen bilden, sind die Staffeln hier strikt begrenzt auf vorerst je zwölf Hefte. Dabei gibt es zwischen den einzelnen Staffeln nur relativ wenige Berührungspunkte. Jeder neue Kurzzyklus bietet einen neuen Einstiegspunkt.

Heftromane allerdings haben ein grundsätzliches Problem. Ähnlich wie Zeitschriften sind die einzelnen Ausgaben jeweils nur kurze Zeit an den Kiosken erhältlich. Die „Rhodan“-Hauptserie erscheint deshalb seit langem in „Silberbände“ genannten umfangreichen Hardcovern für den Buchhandel. Die „Action“-Hefte dagegen werden als preiswerte Taschenbücher nachgedruckt. Ein Taschenbuch beinhaltet jeweils vier Hefte, drei Bücher also einen Zyklus. Die erste Dreierstaffel ist ab März im Buchhandel erhältlich. (stefan pannor)

Perry Rhodan Action: erscheint vierzehntäglich; je 68 S., € 1,85
Perry Rhodan Action Taschenbuch: 3 Bde.; je 360 S., € 7.95

Der Artikel enthält einen gravierenden Fehler: der Preis der Serie wurde zwischen dem Verfassen des Artikels und dessen Erscheinen um zehn Cent pro Heft erhöht.

Das vollständige Heft Mutansterben lässt sich gratis hier herunter laden.

Eigenwerbung:

Weitere Artikel von mir zum Thema Rhodan finden sich hier, hier und hier sowie in Comixene 96 (Titelstory 45 Jahre Perry Rhodan) und Comixene 99 (Thema Atlan).

Mein eigener winziger (nichtkanonischer) Beitrag zum Rhodan-Geschichtenkosmos wird hier kurz vorgestellt.

One Response to “Wieselflink: ‚Perry Rhodan Action‘ – Zurück in die Zukunft von früher”

  1. Kringel says:

    Mein Gott… das klingt ja… positiv?!?