ArchetypAls mir Andreas Knigge neulich erzählt hat, dass die Veröffentlichung von Ralf Königs täglichem Comicstrip Prototyp in der FAZ für Aufsehen unter den Lesern gesorgt hat, war ich doch etwas überrascht. Ralfs Comic ist seine Version des Buches Genesis aus dem Alten Testament, mit Adam, Eva und einer verblüffend sympathischen Schlange. Eine Darstellung, die offenbar vielen Lesern nicht passte. Von harter Kritik bis zur Androhung der Abokündigung war alles dabei.

Die FAZ ist nur zu loben, dass sie hier vor den Lesern nicht eingeknickt ist. Im Gegenteil: seit Anfang Januar läuft Archetyp von Dienstag bis Freitag in der FAZ, wieder Ralf König, diesmal seine Version der Geschichte von Noah.

Und diesmal scheinen die Proteste härter zu werden.

Der Tagespiegel vermeldet einen bösen Brief des christlichen Medienverbundes KEP (das steht für „Konferenz Evangelikaler Publizisten), namentlich gezeichnet von KEP-Geschäftsführer Wolfgang Baake: „Wenn biblische Überlieferungen mit kaum zu überbietbarem Spott überzeichnet werden, hört der Spaß auf.“

Nun, zuerst einmal Danke für die wunderbare Feststellung, dass bei Spott der Spass aufhöre.

ArchetypAber wer ist nun dieser Wolfgang Baake? Wolfgang Baake ist dafür, dass Kreationismus an den Schulen gelehrt werde. Wolfgang Baake mag es nicht, wenn Schwule sich outen oder gar Regierungsmacht erhalten. Wolfgang Baake ist der Meinung, dass man Mohammed nicht karikieren darf.

Und dazu kann ich nur sagen: wenn Ralf König diese Menschen aufschreckt, die sich mit ihren Äußerungen nur selbst vorführen, dann macht er offensichtlich etwas richtig. All zu oft wird vor einem radikalen Islamismus gewarnt, der unsere westliche Gesellschaft bedrohe. Der radikale Evangelismus, wie ihn Personen wie Wolfgang Baake betreiben, und der in seinem Bestreben, grundlegende gesellschaftliche Werte zugunsten einer einseitigen Religionssichtweise auszumerzen, nicht minder gefährlich ist, gerät dabei in Vergessenheit. Comics wie Archetyp jagen solche Menschen aus ihren Löchern, und das ist gut so.

Gehen Sie zur Faz. Lesen Sie den Archetyp.

One Response to “Ralf König macht es richtig”

  1. Abspannsitzenbleiber » Letzte Woche gelernt (3) says:

    […] Satire kann noch immer entlarvend sein: Kaum läuft Ralf Königs Arche-Noah-Fabel Archetyp als Fortsetzungscomic in der F.A.Z., also in einer Zeitung die auch von merkwürdigen Christen gelesen wird, beweisen jene, dass sie ihre Pawlowschen Reflexe gut antrainiert haben und zeigen mit ihrem Protestschreiben, wes Geistes Kind sie sind. Mehr dazu bei Stefan Pannor. […]