Das muss am Wetter liegen. Wenn die Welt sich wie Sommer anfühlt, müssen die Nachrichten sich wie Sommerloch anfühlen. Zwei Boulevardblätter erzählen, Batman sei schwul. Dabei steht in der Quelle, auf die sie sich beziehen, etwas ganz anderes…

Der Gag ist fast so alt wie die Figur selbst: das Batman ja schwul sei, weil er mit einem minderjährigen Knaben zusammenlebe. Und dann diese Lack-Leder-Gummi-Klamotten…

Lassen wir einmal beiseite, dass auch manche heterosexuelle Männer Lack und Leder tragen. Und dass es mindestens ein G’schmäckle hat, Homosexualität und Sex mit Minderjährigen (und in dem Fall sogar Schutzbefohlenen) gleichzustellen.

Dann haben wir immer noch die aktuelle Fledersau, die durchs Boulevard-Dorf getrieben wird. Grant Morrison, seit einigen Jahren Autor der monatlichen „Batman“-Comichefte und als solcher u.a. verantwortlich für die global Schlagzeilen machende Storyline um Batmans Tod, hat dem „Playboy“ ein Interview gegeben, in dem er Batman schwul nennt.

„Bild“ und „Express“ stürzen sich natürlich gleich drauf.

Offenbar so eilig, dass etwas wenig Zeit für Fakten war. Schlimm ist der „Express“: da ist Morrison Zeichner von „Batman“ (er ist der Autor), und das seit 1989 (richtig: seit 2006). Batman suche Rache für die Ermordung seines Vaters (richtig: seiner Eltern). Wollte man es ganz genau nehmen, könnte man noch anmerken, dass Batman alias Bruce Wayne schon seit geraumer Zeit nicht mehr mit seinem Sidekick Robin zusammenwohne.

Etwas besser die „Bild“: da ist Morrison, der „der zuletzt 2006 an der „Batman“-Serie arbeitete“ (ähem… siehe oben) immerhin „Comiczeichner und Autor“ (stimmt ja irgendwie, er hat in den Achtzigerjahren mal ein paar Comicstrips gezeichnet, das dann aber ziemlich schnell gelassen).

Was aber beide Zeitungen nicht hinbekommen: Morrison redet gar nicht darüber, dass Batman, die Figur, schwul sei. Morrison sagt, dass Batman, das Konzept, schwul sei.

Gayness is built into Batman. I’m not using gay in the pejorative sense, but Batman is very, very gay. There’s just no denying it. Obviously as a fictional character he’s intended to be heterosexual, but the basis of the whole concept is utterly gay. I think that’s why people like it. All these women fancy him and they all wear fetish clothes and jump around rooftops to get to him. He doesn’t care—he’s more interested in hanging out with the old guy and the kid.

Obwohl Morrisons Stament zu Batman ziemlich kurz ist und von beiden Publikationen ausführlich zitiert wird, verzichten beide auf einen entscheidenden Satz daraus:

„Obviously as a fictional character he’s intended to be heterosexual, but the basis of the whole concept is utterly gay“ („Als fiktive Figur ist er ganz klar heterosexuell, aber die Basis des Konzepts ist total schwul“). Nein, Batman muss nicht aus dem Wandschrank kommen, als Figur war und ist er heterosexuell angelegt. Was Morrison meint: die Idee von einem Mann, der nachts in Lederklamotten durch die Stadt läuft, sei schwul.

Da könnte man natürlich auch drüber diskutieren. Zumal Morrison Batmans Verhalten „sexual deviant“, sexuell abweichend nennt.

Aber er sagt nicht, dass Batman, dass Bruce Wayne schwul sei.

(Was er dagegen sagt, aber beide Medien verschweigen: „I got interested in the class element of Batman: He’s a rich man who beats up poor people.“ – „Mich hat das Klassenelement an Batman interessiert: er ist ein reicher Mann, der arme Leute vermöbelt.“ Warum zitiert das keiner?)

Nachtrag, 18:00 Uhr: Auch die „Welt“ springt auf den Zug auf – und versucht sich an einer Kulturgeschichte der Homosexualität im Superheldencomic:

Auch in Alan Moores Klassiker „Watchmen“ gibt es Anspielungen auf die verborgene Homosexualität der frühen Superhelden: Eines der Mitglieder des ersten „Watchmen“-Teams in den Fünfzigerjahren ist schwul und begeht Selbstmord, als seine Neigung ans Licht kommt.

Richtig ist, dass im Comic die Superheldin Silhouette aus den Dreissigerjahren lesbisch ist und 1947 ermordet wird, nachdem sie zwangsgeoutet wurde. Captain Metropolis begeht 1974 Selbstmord, war aber heterosexuell. Das Team, dem beide angehörten, hiess Minutemen, nicht Watchmen.

Passt dazu:

  • Die Comicübersetzer bei BILD
  • 19 Responses to “Als Batman mal wieder schwul war”

    1. Bendrix says:

      Besten Dank dafür. Hatte schon Bluthochdruck auf Grund der Internet-übergreifenden (und bestimmt in vielen Fällen absichtlichen) Fehlinterpretation von Morrisons Aussage und der Nachplapperei dessen, was der Boulevard, historisch nicht zwingend die zuverlässigste Quelle in Sachen Comics, daraus gemacht hat.

    2. Oliver L. says:

      Morrison hat sich meines Erachtens aber auch beim Konzept verzettelt. Klar, Bats gibt es seit dem Kartoffelkrieg 1785 und er wurde seitdem zwangsläufig … sagen wir mal auf unterschiedliche Art dargestellt. Im Grunde läuft es aber regelmäßig darauf hinaus, dass sich Bruce in seine Batmanrolle zurückzieht und menschlichen Kontakten aus dem Weg geht. Von Zärtlichkeit o. ä. fange ich gar nicht erst an. Bats ist viel eher asexuell als schwul. Oder, wie bei Miller mit der Schwarzen Kanarie, etwas daneben und er benötigt Gewalt als Auslöser für sexuelles Verlangen. „Sexuell abweichend“ kann ich also durchaus noch verstehen. Das jedoch mit Homosexualität gleichzusetzen …

      Aber wie gesagt, im Laufe der letzten 127 Jahre seit seinem ersten Auftritt wurde so viel verschiedenes mit der Figur gemacht, dass man Hinweise für alles mögliche finden kann. Inkl. außer Kontrolle geratener Robothände. Natürlich hat man bei diesen Figuren, die ad infinitum erscheinen sollen immer Dinge, die sich gewissermaßen unterschwellig im Hintergrund verselbstständigen. Bei Bats eben den Aspekt, dass alles bestenfalls einen entfernten zweiten Platz hinter seiner Rolle als Dunkler Ritter einnimmt, bei Spider-Man die ewige Selbstbestrafung und bei all den anderen irgendetwas anderes.

    3. Koenig Kups says:

      Captain Metropolis beging nicht Selbstmord, sondern wurde bei einem Autounfall enthauptet. 🙂 Es wurde aber in Sally Jupiters Aufzeichnungen impliziert, dass er eine schwule Beziehung mit Hooded Justice hatte.

    4. Oliver L. says:

      Nicht nur das. HJ soll die etwas härtere Gangart bevorzugt haben. Das wiederum fand Nelson nicht so toll. Da gab es dann noch etwas mit … was, einem jungen Asiaten?! Der Comedian zeigt auch recht deutlich, dass er Hooded Justice durchschaut hat, als der ihn nach dem Übergriff auf Sally verprügelt.

      Als Laurie und Dan am Anfang im Restaurant sind, kann man ein älteres Paar mit Domino-Masken sehen. Manche halten die beiden für Gardner und HJ, die ihren jeweiligen Tod nur vorgetäuscht haben. Moore hat das meines Wissens aber mal klar dementiert. Sonderlich viel Sin würde es wohl auch nicht ergeben.

    5. Oliver L. says:

      Ach ja, die Minutemen waren in den 40ern aktiv, nicht in den 50ern. Captain Metropolis hat das Team 1949 aufgelöst.

    6. Nania says:

      Sehe ich fast genauso.

      Im Grunde genommen halte ich sogar Morrisons Aussage, die Konzeption der Figur (nein, nicht der Charakter „Batman“) sei schwul für mehr als gewagt.
      Sherlock Holmes wurde auch mal unterstellt, er sei homosexuell, aber Männer, die Alleinstehend waren, lebten auch damals öfter zusammen unter einem Dach und in den Büchern wird nie auch nur im Ansatz eine solche Verbindung thematisiert. Und ganz ähnlich verhält es sich m.E. auch mit Batman.

      Eine wirkliche homosexuelle Ader konnte ich bei Batman nie entdecken – ich kann mich sogar an einige Hefte erinnern, wo es ziemlich – für Comics – heiß herging. Sowohl was Talia al Ghul, als auch Selina Kyle betrifft.
      Ich glaube, Morrison hat hier etwas gesagt, worüber er nicht ganz genau nachgedacht hat. Die These bietet einfach zu viele Angriffspunkte, um überhaupt haltbar zu sein.
      Lack und Leder machen noch keinen Schwulen aus und das Zusammenleben von Männern eigentlich auch nicht.

      Im Übrigen finde ich es schade, dass du nicht mehr im Forum bist. Auch wenns Reibereien zwischen uns gab, waren wir uns doch in letzter Zeit erfreulich oft einig 🙁

    7. Oliver L. says:

      Ach, es gab bei Bats immer wieder mal homoerotische Anspielungen. Wenn auch eher mit dem Joker als mit Robin. Bestes Beispiel ist wohl Morrisons „Arkham Asylum“. Das wiederum geht natürlich auf die Darstellung des Joker in Millers „The Dark Knight“ zurück. Jokers erste Worte nach gut zehn Jahren Katatonie fallen, als er von Batmans Rückkehr hört und er sagt „Schatz“ oder etwas in der Art. In „Arkham Asylum“ fummelt der Joker ein bisschen an Batman rum. Die Reaktion ist dann selbst für ihn arg … überspannt. Das wirft durchaus die Frage auf, ob der Joker seinem „Schatz“ etwas gezeigt hat, von dem er nichts wissen will.

      Miller würde ich sogar zutrauen, dass er das näher beleuchten würde. „All-Star Batman“ zeigt sowohl Bats als auch den Joker mit „abweichendem Sexualverhalten“. Der eine braucht Gewalt als Stimulus (Black Canary) und der andere bringt die Frau um, mit der er gerade im Bett war. Wenn man noch bedenkt, dass bei Miller öfter mal eine latente Homophobie durchscheint (siehe auch entsprechende Kommentare von Alan Moore), hätte es mich nicht mal überrascht, wenn Bats und der Joker zur Sache gekommen wären. Natürlich nachdem sie sich vorher eine Stunde durch Gotham geprügelt haben, damit Miller schön zeigen kann, dass nur Irre so etwas machen. Aber da ASB der Stecker gezogen wurde …

      Morrisons Aussage kommt also nicht komplett von irgendwo. Es gibt durchaus Beispiele innerhalb der Comics, die man in diese Richtung auslegen kann. Die Frage ist eher, ob man das wirklich sollte. Zum einen hat das nichts mit den Geschichten zu tun. Außerdem ist es nicht wirklich wichtig. Zumal man in Standard-DC-Comics nicht gerade eine gefühlvoll dargestellte Sexszene erwarten sollte (wie z. B. in „Watchmen“). Eher so einen Machokram wie kürzlich in „Catwoman“.

    8. Alan M. says:

      Stefan: langsam kommt mir der Verdacht das Du doch nicht der Watchmen Experte bist, als den Du dich immer ausgibst. Kann es sein das DU Watchmen nicht verstanden hast, und nicht wie von Dir im Panini Forum dargestellt alle andern?

    9. Nania says:

      Nicht verkehrt.
      Nur lässt sich eben an wenigen Ausnahmen keine generelle Aussage festmachen. Die Szene mit Joker, an die erinnere ich mich dumpf, auch wenn ich das Heft gar nicht habe (irgendwo muss ich es gelesen haben 😉 ), aber es ist eben eine einzige Szene in einer 70 Jahre andauernden Geschichte.
      Um da definitiv ein homosexuelle Neigung zu erkennen, benötigt es mehr – und m.E. auch eindeutigeren – Indizien.
      Die Stelle mit dem „Schatz“ würde ich auch anders interpretieren und zwar im Hinblick auf ein „Schatz“ in einer Ehe. Also eher ein Anzeichen dafür, dass Batman ohne Joker und Joker ohne Batman nicht kann, dass sie, wie ein altes Ehepaar immer das gleiche machen müssen (gegeneinander antreten).

      Was das Sexualverhalten als solches angeht:
      Ich finde es in den meisten Comics doch recht unterrepräsentiert, obwohl es zum Leben – auch eines Superhelden – dazu gehört.
      Die Szene mit Catwoman in der neuen 52-Reihe finde ich übrigens (als Frau) gar nicht mal so dramatisch oder machohaft. Klar, sie ist männlich fokusiert, aber ist das weiter schlimm?
      Ich denke, dass auch starke Frauen sich beim Sex durch einen Mann dominieren lassen wollen, da sehe ich per se nichts schlechtes drin.

      Im Grunde genommen werden wir uns aber denke ich bei der Diskussion im Kreis drehen, da unterschiedliche Autoren Sexualität nun mal unterschiedlich auslegen und auch unterschiedlich betrachten.

    10. Oliver L. says:

      Ach je, da hat sich ein Satiriker eingeschlichen …

      ___________________________________________________

      Welches Heft jetzt?! „Arkham Asylum“ ist eher ein Buch. Nicht, dass da jetzt irgendwelche Verwechslungen entstehen. Das gab es bei Panini und vorher schon bei Carlsen als „Tag der Narren“ (oder so ähnlich). Hier hat G-Mo auch ganz bewusst mit all diesen Sachen gespielt. Die erotische Spannung zwischen dem Joker und Bats war da nur ein Element. Hier wurde meines Wissens auch erstmals darauf angespielt, dass der Mad Hatter ein Pädophiler ist, während Clayface 3 eine AIDS-Analogie war.

      Inwieweit sich Morrison von der Szene in „The Dark Knight“ beeinflussen ließ weiß ich nicht. Aber auch Miller muss das irgendwo herhaben. Die Sache mit dem alten Ehepaar ist ein bisschen zweischneidig. Die wird innerhalb von „Watchmen“ auch für Captain Metropolis und Hooded Justice verwendet.

      Sex in Superheldencomics … Ich weiß nicht, ob das wirklich unterrepräsentiert ist bzw. ob es wirklich mehr sein sollte. Unterm Strich kommt es wohl auf das Ergebnis an. Die Szene in „Catwoman“ fand ich einfach albern. Das hat wenig damit zu tun, ob Mann oder Frau beim Sex dominieren. Das ist ’ne Sache zwischen den Paaren. Aber in dem angesprochenen Heft … das war die Darstellung einer Pubertätsfantasie, mehr nicht. Dann lieber keine Sexszenen in Superheldencomics. Ähnlich albern finde ich die Szenen, in denen die Heldin unter der Dusche steht, und der Wasserdampf die unmöglichsten Kurven nimmt, damit auch schön alle „unanständigen“ Stellen verdeckt sind. Dann lieber gleich lassen.

      Mir fallen ad hoc nur zwei Comics von den US-Großverlagen ein, in denen eine Sexszene nicht total blödsinnig dargestellt wurde. Das wären Laurie und Dan in „Watchmen“ und Swampie und Abby in „Swamp Thing“. Wobei letztere natürlich etwas eigen dargestellt ist. Aber wenn Abby mit einem Pflanzenwesen rummacht, bleibt das wohl nicht aus.

    11. Stefan says:

      Sehr interessant in der Hinsicht ist Milligans Neufassung von „Shade the Changing Man“ (sowieso eine großartige Serie), die sich – wie fast alles bei Milligan – um den Zusammenhang von Sexualität und Geschlecht drehte. Auch großartig gezeichnet. Vermutlich die am meisten unterschätzte lange Vertigo-Serie. Wer die sieht, sollte zuschlagen.

    12. Oliver L. says:

      Ja, die steht dank eines gewissen Jemand schon auf meiner Suchliste … -_- Kommt Zeit …

      Steht aber auch etwas außerhalb der Standardsachen der US-Riesen, oder?

    13. Stefan says:

      Frühes bzw. Prä-Vertigo halt, also dieser Social-Horror-Stuff, wie Swamp Thing von Moore und Sandman von Gaiman. Das war damals eine ziemlich starke Strömung, die sich aber spätetestens Mitte der Neunzigerjahre verlaufen hat. Die „Books of Magic“ wären da auch noch zu erwähnen.

      In allen Titel geht es auch oft sehr realistisch und einfühlsam um Sex. Es gibt nur zwei Themen, Sex und Tod, hat Gaiman mir mal ins Mikro gesprochen. Stimmt schon, und stimmt auf jeden Fall für diese Titel.

      Realistische Sexszenen im Mainstream? Hm, das Problem ist tatsächlich das Zeigen, also die Erzählsequenz. Es gibt schon realistische Darstellungen von Sex in Superheldencomics (in USM z.B.), aber aufgrund der Zielgruppe und wegen des Jugendschutzes werden die eher angeschnitten als wirklich ausführlich gezeigt.

      Und ganz ehrlich, seitenweise Panels von Leuten, die es miteinander treiben, ist rein narrativ eher gering spannend – ausser man hat eine verdammt gute Idee, wie man das zu einer Erzählung formt.

    14. Oliver L. says:

      Ich sag ja, lieber lassen. 😉

    15. Oliver L. says:

      Da ich mich gerade in unzivilisiertes Gebiet gewagt habe, einfach mal ein kleines Gedankenspiel:

      Angenommen ein Autor, meinetwegen auch Morrison, den man meines Erachtens aber keine Bat-Stories mehr schreiben lassen sollte (aber nicht wegen dieser Aussage), würde Bats in einem Comic als schwul outen, was dann?

      Wie schon weiter oben: Viele Autoren, wenn nicht sogar die meisten, kommen irgendwann an den Punkt zurück, an dem Bats jemand ist, der Gefühle eher unterdrückt. Das ging los als er sechs Jahre alt war (Altersangabe stammt aus „The Dark Knight“ bzw. „Year One“, es mag durchaus widersprüchliche Aussagen geben). In „Batman: Shadow of the Bat“ # 23 (Alan Grant) spricht Bats sogar selber an, dass er Gefühle immer unterdrückt hat. Hier wird sogar angedeutet, dass er vorher noch nie (!) verliebt war war. Insofern ist es durchaus denkbar, dass Bruce sich seiner eigenen Vorlieben gar nicht wirklich bewusst ist. Das lässt sich von einem geschickten Autoren auch relativ problemlos herleiten.

      So wie die Figur dargestellt wird, gerade weil gefühlt jedes dritte Heft zum Gefühlsunterdrücker zurückgekehrt wird, ist ein schwuler Batman genauso haltbar wie ein nicht schwuler Batman. Natürlich müsste er für eine klare Stellung diese „ich bin Batman, ich brauche keine Gefühle“-Einstellung ablegen. Solange er die hat, kann auch jede bisherige Beziehung als ein Erstarken des Wunsches nach Zuneigung und Zärtlichkeit interpretiert werden.

      Die Gemeinsamkeit vieler Bat-Frauengeschichten ist, dass sie etwas impulsives an sich haben. Da nehmen sich Karrierefrauen wie Vicky Vale, Superschurkinnen wie Catwoman oder zarte Pflänzchen wie Rachel Caspian allesamt nichts. Die zweite Gemeinsamkeit: In keiner dieser Beziehungen hat Bruce Glück und/oder Frieden gefunden.

      Morrisons Aussage ist durchaus nachvollziehbar und ohne Zweifel auch haltbar. Er hat das halt recht lapidar dahergesagt und auf Robs und Alfred gestützt. Das ist natürlich Blödsinn.

    16. Lizard_King says:

      Ich nehme jetzt einfach mal den Ball auf:

      Morrison würde Batman als schwul outen. So über eine Miniserie über sechs Hefte hinweg.

      Er würde die sexualität dann etwas ausleuchten, natürlich nicht zu sehr, um die Leser nicht zu verschrecken. (Es reicht ja auch schon das Latex Kostüm, um sämtliche Klischees anzudeuten)

      Möglicherweise wird er auch noch eine Back Up Story schreiben, warum Batman sich seine Homosexualität nicht eingestehen wollte, und so viele Affären mit Frauen hatte.

      Die mediale Aufmerksamkeit wäre natürlich riesengross, es gäbe einen Riesenaufschrei von seitens der Amerikaner, das ein „guter amerikanischer Held“ sich doch nicht in den Sündenpfuhl der Sexualität suhlen darf. DC macht einen riesen Rubel mit den Verkäufen.

      Morrison hat sich natürlich ein Hintertürchen eingebaut, und in seiner typisch wirren Schreibweise wird dann enthüllt, das der schwule Batman der Batman der Erde-666 (aber bitte die Erde mit genau dieser Bezeichnung;) )ist, der den Hetero Bats von Erde-1 eine Zeitlang ersetzen musste.

      Dananch würde die Homosexuellen Bewegung aufschreien, weil Morrison denen eine Ikone genommen hat.

      Genau so, oder ähnlich, würde es ablaufen.

    17. Oliver L. says:

      Goodness … Ich glaube nicht, dass ich eine solche Geschichte von Morrison lesen wollen würde. Dafür stehe ich ihm etwas zu zwiespältig gegenüber. Wenn, dann muss das der Moore machen. Da gibt es dann auch keinen Aufschrei.

      Im Übrigen halte ich es für viel wichtiger festzustellen, dass Wonder Woman lesbisch ist. 😉

    18. Stefan Pannor » Blog Archive » Stille Post mit Holocaust says:

      […] Als Batman mal wieder schwul war […]

    19. Stefan Pannor » Blog Archive » Der Kampf der schwulen Superhelden (Director’s Cut) says:

      […] Noch in der April-Ausgabe des “Playboy”hatte der „Batman“-Comicautor Grant Morrison unbekümmert erzählt, dass die Figur des Fledermausrächers zwar heterosexuell angelegt sei, dem ganzen Konzept nach aber unverkennbar schwul. Mit seinen Äußerungen hatte er weltweit Schlagzeilen gemacht. […]